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Coffee to go – oder eher Umweltsünde to go?

Wie schädlich sind Einwegverpackungen wirklich für unsere Umwelt? Und welche sinnvollen Alternativen gibt es?

 

2,8 Milliarden Einwegbecher pro Jahr in Deutschland

Hand aufs Herz, in Zeiten von Covid-19 – wie oft hast du letzte Woche Essen bestellt, irgendwo schnell einen Döner mitgenommen oder einen Kaffee zum Mitnehmen bestellt?

Momentan gibt es leider kaum Alternativen, wie z.B. den Kaffee vor Ort im Café trinken, aber trotzdem darf darunter nicht unser Klima leiden. Aber Moment, wie schädlich ist denn so ein Einwegbecher wirklich und was kann man dagegen tun?

Nun ja, starten wir mal mit dem jährlichen Verbrauch an Einwegbechern in Deutschland: Allein für Heißgetränke sind es ca. 2,8 Milliarden Einwegbecher pro Jahr. Dazu zählen sowohl Becher aus reinem Plastik, die oft an Automaten ausgegeben werden, als auch der typische Coffee-to-go-Pappbecher. Von diesen Pappbechern verbrauchen wir pro Jahr am meisten mit rund 1,7 Milliarden Stück[1]. „Pappbecher“ klingt im ersten Moment zumindest noch umweltfreundlicher als „Plastikbecher“, aber wenn man den Pappbecher mal ein bisschen genauer unter die Lupe nimmt, stellt man sehr schnell fest, dass er auch nicht so viel besser ist. Pappbecher sind beschichtet, damit sie nicht so schnell aufweichen und durchnässen, wenn sie mit heißen Flüssigkeiten gefüllt sind. Diese Beschichtung ist aber aus Kunststoff und erschwert später den Recyclingprozess der Pappe enorm, denn sie weicht nun eben viel schwerer auf als normale Pappe. Meist werden diese Becher dann aus dem Recyclinglauf aussortiert und doch einfach verbrannt.

Ein weiteres Problem der Einwegbecher ist aber nicht nur das Material an sich, sondern auch die Entsorgung. Denn wann trinkt man denn einen Coffee-to-go? Richtig, wenn man unterwegs ist. Oft gibt es aber genau dann, wenn man seinen Kaffee ausgetrunken hat, keinen Mülleimer oder es gibt einen, aber der ist genau in dem Moment dann bis oben hin gefüllt. Meist landen die Pappbecher daher einfach auf der Straße, im Wald oder im besten Fall noch im Büromülleimer.

Mehrwegbecher mit Pfandsystem als Alternative?

Mittlerweile gibt es echt viele Alternative zum Einwegbecher, nämlich die sogenannten Mehrwegbecher. Faircup, Recup, Cup for Cup oder der Besser-Becher beruhen alle auf dem Prinzip, dass es pro Becher ein Pfand gibt. So soll sichergestellt werden, dass der Mehrwegplastikbecher nicht im Müll landet, sondern beim nächsten Café, das auch dieses Mehrwegsystem nutzt, abgegeben wird. Dieses Pfandsystem ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, aber trotzdem: erst ab der fünfzigsten Benutzung ist die Klimabilanz eines Mehrwegbechers besser als die eines Einwegbechers[1]. Doch auch nach hohen Umlaufzeiten kann er immer noch klimaschädlicher sein als ein „normaler“ Becher. Das hängt jedoch ganz davon ab, wie weit der Becher zur nächsten Spülstation transportiert wird und dann auch wie er dort gespült wird, d.h. wie viel Energie dafür benötigt wird.

Aber was heißt das jetzt? Beides ist irgendwie nicht so das Gelbe vom Ei. Definitiv die einfachste und kostengünstigste Alternative ist es sich einfach selbst einen Becher von zu Hause mitzubringen und diesen in Cafés auffüllen zu lassen. Das funktioniert bei den meisten auch ohne Probleme. Aber man hat nun mal nicht immer einen Becher zur Hand, wenn man ihn denn bräuchte. Daher noch zwei kleine Tipps: Achte bei Mehrwegbechern auf Umweltsiegeln wie der Blaue Engel, das garantiert dir nämlich, dass der Becher mindestens 500 Mal im Umlauf ist. Und falls es doch mal ein Einwegbecher sein muss, lass doch wenigstens den Deckel weg, der ist nämlich zu 100% aus Plastik und meist ist der Kaffee doch eh heiß genug.

Abschließend muss man aber leider auch sagen, dass die Einwegbecher nur die Spitze des Müllbergs sind. Jährlich produziert jede:r Deutsche im Durchschnitt 457kg Haushaltsabfälle, zusammen mit den Industrieabfälle ergibt das pro Jahr 417 Millionen Tonnen Müll in Deutschland[2].

Dieses Jahr wird diese Zahl vermutlich noch mehr in die Höhe schnellen durch Einwegmasken, noch mehr Pizzakartons, noch mehr Styroporessensverpackungen, noch mehr Online-Shopping Kartons, und und und…

Natürlich, die momentane Covid-19 Situation verlangt allen viel ab. Man wägt oft ab, wie z.B. ob man nun die lokalen Gastronomen mit einer Essensbestellung unterstützen oder lieber auf den ganzen Verpackungsmüll verzichten möchte. Es ist nicht alles schwarz oder weiß, aber wenn jede:r versuchen würde ein bisschen bewusster zu konsumieren und Müll zu vermeiden, würde es schon viel bewirken.

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