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O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter?

Wie „grün“ und nachhaltig ist ein Weihnachtsbaum wirklich? Sollte man in Hinsicht auf den Klimawandel überhaupt noch einen Weihnachtsbaum aufstellen?

 

30 Millionen Christbäume pro Jahr in Deutschland - ist das nachhaltig?

Rund 30 Millionen Christbäume werden jedes Jahr in Deutschland gekauft[1]. Aber wie „grün“ und nachhaltig ist es, jedes Jahr aufs Neue kurz vor Weihnachten einen Baum zu fällen?  Vor allem einen Baum, der 8-12 Jahre gewachsen ist nur um einen Zweck zu erfüllen: von Mitte Dezember bis Anfang Januar hübsch dekoriert in deutschen Wohnzimmern zu stehen.

Die Nordmanntanne ist mit 75% der absolute Liebling der Deutschen. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, stammt die Nordmanntanne ursprünglich nicht aus dem Norden, sondern aus dem Kaukasus. Auch heute werden oft unter schweren und gefährlichen Arbeitsbedingungen in den georgischen Wäldern in 30-40 Metern Höhe Tannenzapfen gepflückt, die dann die begehrten Nordmanntannen-Samen enthalten. Danach werden diese Samen an Baumschulen weltweit verschickt.

Will man dieses Samen-Business und eventuelle, weite Transportwege des geschlagenen Baumes wirklich unterstützen? Wäre es nicht nachhaltiger einen Plastikbaum aufzustellen, den man jedes Jahr wieder aus dem Keller holen kann?

Nun ja, ganz so leicht ist es leider nicht. Ein Plastikbaum hat wegen des hohen Energieeinsatzes bei der Produktion, des Transportes und der Entsorgung eine schlechte Ökobilanz und endet irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert. Daher entstehen bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO2, im Vergleich bei einer „normalen“ Tanne sind es nur 3,1 Kilogramm CO2[2]. Zudem speichert ein Baum während den 8-12 Jahren, die er wächst, bereits CO2. Ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet zum Beispiel in zehn Jahren 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff[3].

Auch das Problem der gefährlichen Samenbeschaffung wird mehr und mehr angegangen: Organisationen wie Fair Trees haben bereits Sicherheitsstandards für die Zapfenernte in Georgien festgelegt, d.h. nach und nach kommen immer mehr „faire“ Samen und dadurch auch faire Weihnachtsbäume in den Handel. Zudem stammen fast 90% der Weihnachtsbäume aus Deutschland. Die Transportwege des Baumes, ausgenommen der Samen, halten sich also sehr im Rahmen. Lediglich 10% der Bäume werden aus Dänemark importiert, dies sind aber vor allem die großen Bäume mit 4-4,5 Metern Höhe.

Aber wie kann man nun auf eine nachhaltige Art und Weise einen Baum aufstellen?

Kaufe am besten regionale, bio-zertifizierte Bäume aus FSC-zertifizierten Wäldern und nicht den billigen Weihnachtsbaum beim Discounter um die Ecke. Jedoch kann und mag sich nicht jeder einen teuren Baum leisten, ganz egal wie „grün“ er dann ist. Wir haben ein paar Alternativen gesucht: 

1. Christbaum im Topf

Kaufe ein kleines Bäumchen im Topf und pflanze es danach in deinem Garten ein.

Du hast keinen Garten bzw. möchtest nicht jedes Jahr wieder eine Tanne einpflanzen? Bei den meisten Baumschulen in deiner Nähe kann man Bäume im Topf mieten für die Weihnachtstage. Sie sollten lediglich gut gepflegt und nicht mit Glitzerspray/Lametta geschmückt werden. Nach den Feiertagen wird der Baum wieder abgeholt und je nach Größe dann in der Baumschule gepflanzt oder für das nächste Jahr im Topf gelassen.

2. Öko-Christbaum selber basteln

Werde kreativ und bastle aus (nachhaltigen) Materialien deinen eigenen Baum! Du könntest mit kleinen Ästen und Zweigen arbeiten, aber auch ganz ohne Naturmaterialien kann es ein hübscher Baum werden. Du könntest zum Beispiel ein Baum-Foto als Poster aufhängen, etwas in Baumform nähen oder dich im Origami versuchen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! 

3. Dem Wald einen Baum schenken

Man muss nicht immer einen Baum abholzen, man kann auch einfach mal einen Neuen pflanzen. Zum Beispiel mit dem Bergwaldprojekt, eine Umwelt- und Naturschutzorganisation, die für den Schutz und Erhalt heimischer Wälder steht. Hier lassen sich sogar Weihnachtsbäume spenden. 

Jede:r muss für sich selbst entscheiden, wie wichtig ein Weihnachtsbaum für das Weihnachtsfest ist. Nichts desto trotz kann man auch schon mit kleinen Dingen wie einem nachhaltigen Baumschmuck und einer energiesparenden (LED-)Baumbeleuchtung ein kleines bisschen nachhaltiger Weihnachten feiern.

Unsere Referenzen:

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/372294/umfrage/absatz-von-weihnachtsbaeumen-in-deutschland/

[2] https://www.quarks.de/umwelt/weihnachtsbaum-echte-tannen-besser-als-plastik/

[3] https://www.sdw.de/waldwissen/weihnachtsbaum/

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